Nachdem wir am Donnerstag unsere Brücke schon hoch zum Ring gebracht hatten, die im Fahrerlager als Fußgängerübergang genutzt werden sollte wurde es am Freitag Mittag richtig ernst. Die Vorbereitungen liefen auf Hochtouren und einige von uns waren schon seit dem Morgen unterwegs. Auch Gitte kam pünktlich aus Münster wieder in Boos an. Sie hatte die Woche bei ihrer Tochter verbracht. Um 14.00 Uhr wurden die lang ersehnten Trikots und ein Karton Gästepässe von einem gut gelaunten Peter von der Jungproduktion aus Düsseldorf bei uns abgeliefert. Heidi und Gabi öffneten den Karton und packten noch schnell jedem Fahrer eine Tüte mit seinen Klamotten. Wir waren begeistert!

Die beiden Mädels fuhren mit dem Äffchen samt Anhänger, vollgepackt mit Utensilien wie Kühlschrank, Kaffeemaschine, Kissen, Decken, Pavillon, Feldbetten, Wäschespinne, und und und, zum Ring. Erich hatte durch seine guten Beziehungen schon einiges im Vorfeld abklären können. Um 15.00 Uhr bekamen wir endlich unseren Standplatz zugewiesen. Torsten, Ralf und Erich waren auch schon oben. Aufgeregt und voller Spannung machten Sven und ich mich auf den Weg zum Ring. Sven nahm den Roller mit, um während des Rennens flexibel zu sein, man weis ja nie. Ich rief noch Begi, Uli und Dieter an um ihnen zu sagen das wir über Meuspath fahren sollen, da sich vor der Anmeldung an Haus D die Autos schon kilometerlang stauten. Wir fuhren durch die Zackspeedeinfahrt problemlos zu unserem Stellplatz. „Heimspiel“, dachte ich. Jetzt wurde der super Wohnwagen und der kleine Pavillon aufgebaut. Jeder packte mit an und so ging alles ruckzuck. 

15.30 Uhr musste Heidi - Teamgeist zur Fahrerbesprechung. Mit Transponder und Startnummern kam sie eine Stunde später wieder zurück. Wir mussten alle bei ihr antreten und sie teilte uns die Regularien mit. Es konnten alle Unklarheiten, die wir bis dahin noch hatten, beseitigt werden.

Jetzt wurden Startnummern 2512 A bis H an die Fahrräder und die Trikots gefummelt. Die Startreihenfolge hatten wir schon im Vorfeld festgelegt: A Erich - Karl, B Uli - Burg, C Achim - Begi, D Torsten - Förster, E Dieter - Gilles, F Ralf - Rallye, G Axel - Doc und H Sven - Shaggy. Brigitte stieß zu uns und kümmerte sich um ihren Wohnwagen und das Essen, dass Petra schon in der Box 77 zwischengelagert hatte. 

18.30 Uhr. Erich, als unser ältester, hatte die Ehre die Startrunde an der Seite des 24h Mountainbikeweltmeisters zu fahren. Die Runde führte über die GP-Kurzanbindung auf die MTB-Strecke. Eigentlich hatten wir uns so klar verständigt, dass nach jeder Runde gewechselt wird. Erich hat das wohl erst etwas später realisiert, denn er fuhr volles Programm an der Wechselzone vorbei. Durch unsere entsetzten Blicke und Rufe hielt er auf der Gegengerade im Fahrerlager an und Uli sprang samt Fahrrad auf die andere Seite um dort mit Erich zu tauschen. Na ja, ein etwas missglückter Auftakt. Nach Karls Runde stellten wir fest, dass wir die angepeilten 30 Minuten für eine Runde locker unterboten. Das bestätigte sich auch als Uli und Begi ihre erste Runde gefahren waren. Zu diesem Zeitpunkt lagen wir, für uns alle unglaublich, auf Platz 1.

Mittlerweile hatte sich unser Fahrerlagerplatz, neben der Booser Brücke, mit vielen FBI Fans gefüllt. Gut versorgt mit Getränken und mit Gästepässen ausgerüstet feuerten sie uns unentwegt an. Auch unsere Tochter Maike tauchte nun mit Freundin Inabat im Fahrerlager auf. Sie war mit einer Videokamera ausgerüstet und sollte uns filmen. 

Torsten, als 4. Fahrer, musste schon mit Licht fahren. Wir hatten uns, dank der Sponsorengelder vom Fahrzeughaus Konrad, Gasthof zur Quelle, Landschaftspflege Erich Schmitz und hps4U, 2 Sätze Sigma Mirage EVO X pro mit drei Akkus geleistet (sauteuer). Nach jedem Wechsel wurden die Beleuchtungssätze auf das nächste Einsatzfahrrad mit Gummis und Kabelbindern montiert und die Akkus wieder nachgeladen. Das ging Hand in Hand. Und so spulte jeder seine ersten Runden problemlos ab.

Heidi kümmerte sich um die Wechsel. Sie merkte sich die Abfahrtzeit eines jeden Fahrers und informierte nach ca. 20 Minuten den nächsten Fahrer. - Fahrer kam meistens mit einem Hinterradrutscher in die Wechselzone, rechtes Bein raus, Transponder ab, an nächstes rechtes Bein festgeklettet und mit motivierenden Rufen den frischen Fahrer auf die Strecke gejagt. Ein normaler Boxenstop dauerte etwa 13 Sekunden. 

Und so ging das sehr cool die ganze Nacht. Der ein oder andere legte sich mal aufs Ohr. Es kamen immer wieder Bekannte vorbei und man hielt das ein oder andere Schwätzchen. Unsere Sponsorin Petra Waldecker hatte ein paar Kilo Nudeln mit leckerer Soße und allerlei Spezialitäten aus ihrer Metzgerei aufgetischt. So war die Grundversorgung mit Kohlenhydraten sichergestellt. Helmar tauchte abends mit seiner Gitarre auf, setzte sich auf die Booser Brücke und spielte uns drei Stunden lang supergeile Lieder vor. Ein Kamera-Team filmte ihn dabei.
Ich ging des öffteren zum Zeitenmonitor und musste um 01.40 Uhr leider feststellen dass wir mit nicht ganz einer Runde Rückstand hinter das Team der Tellerköche auf den 3. Platz zurückgefallen waren. Das Volle Kanne Team Herschbroich hatte sich bereits deutlich mit drei Runden Vorsprung abgesetzt. Mit einer Runde Rückstand lag das Team X-Bike ENJOY auf Platz 4.