Ich ging in meine zweite Runde. Es war kühl und dunkel, die Beleuchtung funktionierte astrein, ich fühlte mich gut. Unser Fanclub, mit Martin Fuchs, Tobias und Fabian May, Alexander und Christian Gros und Martin Heimermann an der Graf Ullrich Halle in Nürburg peitschte mich den leichten Anstieg hoch Richtung Robert. Den steilen Anstieg auf die Nürburg brachte ich gut hinter mich. Die Kontaktschleife am höchsten Punkt der Strecke piepste, und ich sah unter mir einen Fahrer auf dem Trail. Ich dachte mir, den kriegst du in der Abfahrt. Im Trail lief der erste Abschnitt super, ich hielt mich etwas links, nahe an den Bäumen vorbei, und war schnell. Dann kam das was kommen musste. Ich glaube das Vorderrad ging weg und es haute mich volle Kanne hin. Ich flog auf die rechte Schulter und die Rippen. Es presste mir die Luft aus der Lunge. Wieder aufgerappelt, musste ich erst mal die Lampen wieder richten. Ein Kollege bremste und fragte ob alles okay sei und  ich signalisierte „jo, alles klar“, schwang mich wieder aufs Rad und fuhr die Runde ohne weitere Stürze noch ganz gut zu ende.

Nach fast 10 Stunden Renndauer führte Volle Kanne nun mit 4 Runden Vorsprung unsere Klasse souverän an. Wir hatten uns jetzt auf Platz 2 verbessert und lagen knapp vor X-Bike Team ENJOY. Die Teller Köche schwächelten und hatten 2 Runden Rückstand auf Platz 3. 

Zur Halbzeit, oder genau nach 11 Stunden 52 Minuten und 33 Sekunden hatte Dieter die 29. Runde absolviert und wir lieferten uns einen spannenden Zweikampf mit den Team X-Bike ENJOY. Wir lagen immer einige Minuten vor den Badenern.

Es dämmerte, ein toller Tag kündigte sich an und Rallye war auf der Strecke. Ich bereitete mich gemächlich auf meine 4., gesamt 31. Runde vor. Ich hatte die Lampen montiert aber der Akku steckte noch in der Ladestation als plötzlich Rallye schon wieder da war und rief: “Hey!“ Der hatte mal wieder eine super Runde hingebrannt. Ich holte noch schnell mein Handy, Heidi wechselte den Transponder und schob mich auf die Strecke. Ohne Akku, denn der steckte immer noch in der Ladevorrichtung. Egal! Es dämmerte ja und ich konnte genug sehen. Außerdem war die Strecke in den Singletrailpassagen gut ausgeleuchtet. Eine tolle Runde. Die Sonne kam langsam von Richtung Booser Eifelturm, den ich nun zum erstenmal von der T13 aus sehen konnte. Im Hundsloch lag fetter Nebel, eine tolle Stimmung. Von unserem Fanclub in Nürburg war nichts zu sehen, die waren alle am knacken. Ich genoss die Eifel und fuhr die Runde ohne Probleme zu ende. Es war endlich Tag. 

Svens vierte Runde, gesamt 32:
7.34 Uhr Heidis Handy klingelte, kein gutes Zeichen – Sven: „Ich hab platt!“ Heidi: „Wo bist du?“  „Nordschleife“ sagte Sven. „Hier sprich mit Erich.“  „Hey Sven ich komme dir entgegen!“
Das war einfach perfekt. Erich wurschtelte sich irgendwie zu Sven, der Transponder wurde getauscht und Svens Runde von Erich fertiggefahren. Da er als nächstes dran war schob er gleich seine Runde hinterher. Sven schob sein Fahrrad in unseren Pavillon wo Ralf schon wartete. Er hatte alles erdenkliche an Werkzeug und Ersatzteilen dabei. Der Montageständer war eine enorme Hilfe. „Nee, nee, he wird nix jeflickt, do kütt en neue Schlauch ren,“ sagte Ralf. Innerhalb weniger Minuten hatte Rallye das Rad wieder klar.

Nach fast 14 Stunden Fahrzeit hatte Uli die 34. Runde gefahren und Begi war auf der Strecke. Wir lagen nun mit über einer Runde Vorsprung auf das X-Bike Team ENJOY auf Platz 2. Volle Kanne hatte uns schon 5 Runden aufgebrummt. Die Teller Köche waren bereits deutlich abgeschlagen. 

Runde 37, Dieter war auf der Strecke und alles lief entspannt. Gilles wurde zum Wechsel auf Rallye erwartet. Er kam er die Start- und Zielgerade herunter, aber es sah etwas komisch aus. Dieter trat in die Pedale als ob er auf einem steilen Trail bergauf fuhr. So um die 200 Kurbelumdrehungen in der Minute, schätze ich. Beim Umlegen der Kette auf das große Ritzel vorne, war ihm der Schaltzug gerissen und die Kette ganz nach links aufs kleinste Ritzel gesprungen. Die Jungs vom Radshop Breuer konnten helfen und bauten einen neuen Zug ein.